Podcast und Interview mit Robert Spengler

In dieser Folge ist der Rhetorik-Coach und Redner Robert Spengler bei uns zu Gast. Mit ihm sprechen wir ĂŒber die Macht der Provokation im Marketing. Robert erzĂ€hlt, wie er Provokationen gezielt als Marketingstrategie einsetzt. NatĂŒrlich um Aufmerksamkeit zu erregen â aber eben auch, weil er VerĂ€nderungen in der Welt seiner Zielgruppen anstoĂen möchte. Dabei spricht er darĂŒber, wie nachhaltig seine Impulse und Postings auf LinkedIn auf seine Zielgruppe wirken. Wie er mit Gegenwind umgeht. Und welche provokanten Kampagnen bei ihm als Verbraucher auch nach vielen Jahren noch ungute GefĂŒhle hervorrufen.
Denn eines ist fĂŒr ihn in der Kommunikation gesetzt: âDu kannst machen was du willst, wenn du weiĂt, was du damit bewirkst.â Freuen Sie sich auf frische Impulse fĂŒr Ihre Marketingstrategie, Do`s and Dont`s im Aufmerksamkeitswettbewerb und gute GrĂŒnde, warum Marken ihre Versprechen halten sollten.
WorĂŒber wir in dieser Podcast-Episode sprechen
- Provozierst du bei Deinen LinkedIn-Postings bewusst oder zufÀllig?
- Was ist Dein Anspruch an eine Provokation?
- In den 90er Jahren schockierte Benetton mit provokanten Plakaten, braucht es mehr solcher Kampagnen?
- Wie man die ârichtigeâ Art der Provokation fĂŒr seine Marke findet?
- Beispiele, wo Du das GefĂŒhl hattest, wirklich was verĂ€ndert zu haben?
- Haben Marken ĂŒberhaupt die Macht etwas zu verĂ€ndern?
- Was ist der gröĂte Fehler, den Marken in ihrer Kommunikation machen?
- Was war die mutigste Entscheidung, fĂŒr Dein Eigenmarketing?
- Welche Argumente stehen fĂŒr „mehr Mut im Marketing“ ganz oben auf Deinem Skipt?
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Experteninterview mit Robert Spengler zum Thema „Provokantes Marketing“
Robert Spengler ist Keynote-Speaker und Rhetorik-Coach mit Vertriebshintergrund. Sein Spezialgebiet: Kommunikation, die im Kopf bleibt. Warum Provokation fĂŒr ihn ein Werkzeug mit Verantwortung ist, wie er mit Gegenwind umgeht und warum Unternehmen sich (noch) mehr trauen sollten, verrĂ€t er im GesprĂ€ch mit uns.
eMBIS: Robert, Du bist bekannt fĂŒr Deine provokanten LinkedIn-Postings. Zum Beispiel: âSetz deinen Chef vor die TĂŒr.â Ist Dir immer bewusst, was Du da tust?
Robert: Absolut. Ich setze Provokation gezielt ein, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber es geht nicht nur ums Lautsein. Mein Ziel ist es, Diskussionen anzuregen und Ideen zu verbreiten, die die Welt verbessern können. Manchmal bin ich sogar enttÀuscht, wenn eine Provokation nicht so wirkt, wie ich es mir vorgestellt habe.
eMBIS: HeiĂt konkret: Du willst die Welt verbessern durch Marketing?
Robert: In meiner Welt: ja. Wenn Menschen Jahre spÀter sagen, ein Satz von mir hat sie zum Umdenken gebracht, dann zeigt das Wirkung. Marketing kann Denkprozesse auslösen. Das ist mein Anspruch.
eMBIS: Gibt es RĂŒckmeldungen, die dich besonders berĂŒhrt haben?
Robert: Viele. Ich werde oft auf Posts angesprochen, lange nachdem sie veröffentlicht wurden. Einmal hat mir jemand gesagt: „Ihr Satz mit dem Wasser neben dem Kaffee im KundengesprĂ€ch â den mache ich heute noch.“ Solche Reaktionen zeigen mir: Da ist was hĂ€ngengeblieben.
eMBIS: Was braucht gute Provokation?
Robert: Zielgruppenkenntnis. Und ein Ziel. Provokation nur um der Provokation willen bringt nichts. Wenn ich mit einem bunten Sakko provoziere, weiĂ ich, dass ich damit nicht den Telekom-Vorstand anspreche. Es muss zur Botschaft und zur Zielgruppe passen.
eMBIS: Du sprichst von Provokation als Werkzeug. Gibt es auch negative Reaktionen?
Robert: NatĂŒrlich. Provokation bedeutet immer, dass es Gegenwind geben kann. Ein Beispiel war mein Posting âSei ein Egoist, schalte die Kamera aus.â Das hat einen kleinen Shitstorm ausgelöst. Aber spannend war: Der meiste Gegenwind kam von der Konkurrenz. Meine Kunden fanden’s gut. Ich sehe das als Erfolg, denn es hat Diskussionen angeregt. Wichtig ist, dass ich meine Zielgruppe kenne und weiĂ, welche Wirkung ich erzielen will.
eMBIS: Provokation ist fĂŒr Dich also Haltung?
Robert: Ja. Haltung ist kein Trend, sondern Voraussetzung. Marken, ob groĂ oder klein, haben Verantwortung. Ich finde es gut, wenn Marken Haltung zeigen â vorausgesetzt, sie stehen auch im Alltag dazu.
eMBIS: Was ist Dein Ziel als Speaker und Coach?
Robert: Meetings und PrĂ€sentationen sollen SpaĂ machen. Ich will, dass Menschen nicht mehr wertvolle Zeit in zĂ€hen 60-Minuten-Runden verschwenden. Wenn ich dazu beitragen kann, habe ich schon ein StĂŒck Welt verĂ€ndert.
eMBIS: Du hast dich 2020 entschieden, dich auf Videokonferenzen zu spezialisieren, obwohl du vorher skeptisch warst. War das deine mutigste Entscheidung im Eigenmarketing?
Robert: Definitiv. Ich war frĂŒher der Typ fĂŒr Live-BĂŒhnenauftritte und hatte Vorbehalte gegen Videokonferenzen. Dann kam Corona â und ich habe alles neu gedacht. Jetzt heiĂt mein Motto: âVideokonferenzen, die knallen.“
eMBIS: Was ist deiner Meinung nach der gröĂte Fehler im Marketing?
Robert: Wettbewerber kopieren. Nur weil etwas viral geht, muss es nicht zur eigenen Marke passen. Wenn AuthentizitĂ€t fehlt, geht der Schuss nach hinten los. Marken mĂŒssen ihren eigenen Ton finden und einhalten, was sie versprechen.
eMBIS: Ein starker Satz von Dir ist: âDu kannst machen, was du willst, wenn Du weiĂt, welche Wirkung Du erzielst.â Was bedeutet das fĂŒr Dich?
Robert: Es geht darum, bewusst zu handeln. Wenn Du deine Zielgruppe kennst und weiĂt, was Du erreichen willst, kannst Du mutig sein. Nimm dich nicht zu wichtig, aber sei dir bewusst, dass du mit deinen Ideen etwas bewegen kannst.
eMBIS: Dein PlĂ€doyer fĂŒr mehr Mut im Marketing?
Robert: Nimm Dich nicht zu wichtig. Niemand merkt sich alles. Trau Dich, die Welt in deinem Einflussbereich zu verÀndern.
Fakten zu provokantem Marketing
Provokation im Marketing ist eine Strategie, die darauf abzielt, durch unerwartete oder kontroverse Inhalte erhöhte Aufmerksamkeit zu erzielen und Diskussionen anzuregen. Ziel ist es, sich in der Informationsflut abzuheben und eine starke MarkenprĂ€senz aufzubauen.â
Bewusste GrenzĂŒberschreitung
Provokantes Marketing nutzt gezielt TabubrĂŒche oder kontroverse Themen, um Aufmerksamkeit zu generieren. Dies kann durch schockierende Bilder, unerwartete Botschaften oder das Ansprechen sensibler Themen erfolgen.â
Risiken und Kritik
Provokation kann auch negative Reaktionen hervorrufen. Kampagnen, die als geschmacklos oder beleidigend empfunden werden, können zu Shitstorms fĂŒhren und das Markenimage beschĂ€digen. Daher ist es wichtig, die Balance zwischen Aufmerksamkeit und Akzeptanz zu finden.
Langfristige Wirkung
WĂ€hrend provokante Kampagnen kurzfristig hohe Aufmerksamkeit erzielen können, ist fĂŒr den langfristigen Erfolg entscheidend, dass die Markenbotschaft authentisch bleibt und die provokativen Elemente zur MarkenidentitĂ€t passen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Provokation als reiner Selbstzweck wahrgenommen wird.
