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TREFF.PUNKT. Marketing · 25.11.2024 · mit Marion Borgs

Wie führt man Marketing-Automatisierung erfolgreich ein?

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Podcast-Cover: TREFF.PUNKT Marketing Folge 13 - Bild mit den Moderatoren Sabine und Markus

Erscheinungsdatum: 

Folge: 13

Thema: Wie führt man Marketing-Automatisierung erfolgreich ein?

Hosts: Markus Bockhorni, Sabine Saldana Bravo

Im Gespräch mit: Marion Borgs ist Expertin für Digitalisierung im Marketing und unterstützt Unternehmen dabei, Prozesse zu automatisieren und sich kundenzentriert aufzustellen.

Podcast und Interview mit Marion Borgs

Profilbild unserer Trainerin Marion Borgs
Zu Gast in dieser Folge: Marion Borgs

In dieser Episode diskutieren wir mit der Geschäftsführerin der Organisationsberatung für Digitalisierung und New Work vendamus und eMBIS Trainerin Marion Borgs über die Einführung automatisierter Marketingprozesse in Unternehmen.

Sie erfahren, welche Marketing-Prozesse durch Automation einfacher werden, wie Nutzer quasi magnetisch immer wieder von Ihren Maßnahmen angezogen werden – und welche Personen und Kompetenzen Sie für eine konsistente Automation dieser Prozesse ins Boot holen sollten.

Dabei klärt die leidenschaftliche Potenzial-Aktiviererin für Vertrieb und Marketing darüber auf, warum erfolgreiche Automation immer auf einem klugen Datenmanagement und der detaillierten Entwicklung von Wunschkunden fußt, in welche typischen Stolperfallen Unternehmen dabei tappen und welche Rolle treffsicherer Content bei der Marketing-Automation spielt.

Worüber wir in dieser Podcast-Episode sprechen

  • Was sind typische Anwendungen für eine Marketing-Automation?
  • Welche Personen muss man ins Boot holen?
  • Welche Rolle spielen dabei Personas und die Customer Journey?
  • Wie wichtig ist es, dass alle Beteiligten „Personas“ und „Customer Journey“ verstehen?
  • Welche Vorbereitungen muss man für die Umsetzung treffen?
  • Welche Tools können hier zum Einsatz kommen?
  • Welche Rolle spielt Content bei der Marketing-Automatisierung?
  • Warum eignet sich das „Schustermodell“ so gut dafür, Teams vorzubereiten?
  • Welche 3 Voraussetzungen muss ein Unternehmen schaffen?

Diese Episode auf YouTube anhören

Experteninterview mit Marion Borgs zum Thema: Marketing Automation

Wie gelingt Marketing Automation ohne Tool-Overload, Datenchaos oder Frust im Team? Marion Borgs weiß, worauf es wirklich ankommt. Die studierte Betriebswirtschaftlerin und SCRUM Master ist Expertin für Organisationsentwicklung und Trainerin an der eMBIS-Akademie für Onlinemarketing. Ihr Spezialgebiet: Digitalisierung, Vertrieb, Marketing – und die Frage, wie man Menschen für neue Prozesse gewinnt. Im Interview erklärt sie, warum Personas mehr als ein Poster sind, welche Hürden unterschätzt werden – und warum sich der Einstieg Schritt für Schritt lohnt.

eMBIS: Marion, was sind aus deiner Sicht typische Anwendungsfelder für Marketing Automation?

Marion: Typische Use Cases sind automatisierte E-Mail-Strecken, Reaktivierungskampagnen oder Follow-ups nach einem Whitepaper-Download. Lead-Generierung und Lead Nurturing sind weitere zentrale Felder – also das gezielte Weiterentwickeln von Interessenten bis zur Kaufentscheidung. Auch personalisierte Web-Erlebnisse lassen sich automatisieren, wenn die Datenbasis stimmt.

eMBIS: Was genau versteht man unter Lead Nurturing?

Marion: Der Begriff kommt aus dem Englischen – „to nurture“ heißt so viel wie „hegen und pflegen“. Es geht darum, Interessenten über viele kleine, durchdachte Kontaktpunkte näher ans eigene Produkt heranzuführen – ohne Verkaufsdruck, sondern mit echtem Mehrwert.

eMBIS: Welche Abteilungen müssen bei der Einführung von Marketing Automation unbedingt mit ins Boot?

Marion: Neben der Geschäftsführung sollten Marketing, Vertrieb und IT eng zusammenarbeiten. Auch die Rechtsabteilung – insbesondere der Datenschutz – ist essenziell. Denn viele Organisationen starten mit Daten, die nicht vollständig oder nicht rechtssicher nutzbar sind. Ein typisches Beispiel sind E-Mail-Listen aus Messekontakten ohne dokumentierte Einwilligung – sie dürfen weder rechtssicher verwendet noch sinnvoll segmentiert werden.

eMBIS: Warum sind Personas und Customer Journeys in dem Prozess so wichtig?

Marion: Weil Automation ohne Zielgruppenverständnis ins Leere läuft. Personas helfen, Wunschkundinnen und -kunden emotional und fachlich zu verstehen. Die Customer Journey zeigt, wie sie sich vom ersten Kontakt bis zum Kauf entwickeln – und wo wir sie gezielt unterstützen können.

eMBIS: Wie stellst du sicher, dass alle im Team dieses Verständnis teilen?

Marion: Ich arbeite oft mit physischen Persona-Postern, die im Büro sichtbar sind. So wird die Zielgruppe greifbar – auch für Vertrieb und Service. Aber: Die Poster sind nur ein Hilfsmittel. Entscheidend ist, dass wirklich alle im Unternehmen verstehen, warum die Persona relevant ist – und wie sie den Alltag im Marketing, Vertrieb oder Service beeinflusst. Es reicht nicht, sie anzuschauen – man muss mit ihnen arbeiten.

eMBIS: Wie gelingt es in diesem Prozess die Motivation im Team langfristig hochzuhalten?

Marion: Indem man Einwände ernst nimmt und echten Nutzen aufzeigt – individuell und organisatorisch. Super hilfreich ist es, regelmäßige Sounding Boards einzurichten: Also kleine Runden, in denen der aktuelle Stand geteilt, Fragen und Bedenken geklärt und Feedback aufgenommen wird. Dadurch sichert man auch die Praxistauglichkeit des Prozesses, weil reale Erfahrungen und Hürden direkt zurück ins Projekt fließen. Und: Die Motivation bleibt erhalten, weil alle regelmäßig über Fortschritte, Herausforderungen und nächste Schritte informiert werden.

eMBIS: Was muss ich tun, bevor ich wirklich loslege?

Marion: Datenqualität prüfen. Tools auswählen – aber nicht zur Hauptsache machen. Bestehende Systeme integrieren. Und vor allem: realistischen Content planen. Ohne Inhalte bringt die beste Technik nichts.

eMBIS: Gibt es Tools, die du für den Einstieg empfehlen kannst?

Marion: Tools gibt es viele. Entscheidend ist: Wie gut passen sie zur IT-Landschaft, zu den Zielen – und zur Datenmenge? Ein Beispiel aus Deutschland ist Evalanche. Marktführer ist HubSpot. Aber fast alle Tools bieten Einsteigerlösungen ab wenigen Hundert Euro pro Monat.

eMBIS: Was sind aus deiner Sicht die größten Stolperfallen?

Marion: Schlechte Datenqualität. Unklare Ziele. Zu wenig Content – oder Inhalte, die an der Zielgruppe vorbeigehen. Außerdem: fehlende Schulung und die Tendenz, zu viele Tools gleichzeitig einzusetzen.

eMBIS: Du arbeitest nach dem Modell von Norbert Schuster. Was macht diesen Ansatz besonders?

Marion: Das Modell führt sehr strukturiert von der Persona über die Customer Journey bis zur Content-Entwicklung. Der Fokus liegt auf Details – also auf den kleinen, feinen Unterschieden, die später große Wirkung zeigen. Das Ergebnis ist: wirklich relevanter Content mit Substanz.

eMBIS: Dein Tipp für Unternehmen mit wenig Ressourcen?

Marion: Klein anfangen. Eine Persona, eine Strecke – und daran lernen. So entsteht Know-how im Team. Dann geht’s schrittweise weiter.

Fakten zu Marketing-Automatisierung

Marketing-Automatisierung hilft Unternehmen, wiederkehrende Aufgaben zu vereinfachen. Dabei werden Abläufe wie E-Mail-Kampagnen, Leadpflege oder Social-Media-Posts automatisch gesteuert. Das spart Zeit, verbessert die Kundenbindung und macht das Marketing messbarer. Automatisierung, Leadgenerierung, Content und Datenmanagement sind dabei zentrale Begriffe.

  • Automatisierte Prozesse sparen Zeit

    Sie ersetzen manuelle Aufgaben durch Systeme, die Aktionen automatisch auslösen – z. B. beim Versand von E-Mails oder beim Scoring von Leads.

  • Lead-Nurturing wird effizienter

    Automatisierte Maßnahmen helfen, Kontakte gezielt weiterzuentwickeln. Dadurch lassen sich Kaufentscheidungen besser beeinflussen und beschleunigen.

  • Datenmanagement ist essenziell

    Automatisierung funktioniert nur mit sauberen, gut strukturierten Daten. Nur dann lassen sich Prozesse sinnvoll steuern und auswerten.

Weiterführende Informationen

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